Header Blog

Zahnstein: Entstehung und Behandlung

Beim morgendlichen Blick in den Spiegel bemerken viele Menschen gelbliche oder bräunliche Ablagerungen an den Zähnen, besonders am Zahnfleischrand. Diese harten Beläge sind Zahnstein – ein weitverbreitetes Problem, das auf den ersten Blick harmlos erscheint. Doch was zunächst nur als ästhetischer Makel wahrgenommen wird, kann ernste Folgen für die gesamte Mundgesundheit haben.

Zahnstein bildet den perfekten Nährboden für Bakterien und kann zu Zahnfleischentzündungen, Parodontitis und im schlimmsten Fall zu Zahnverlust führen. Als erfahrener Zahnarzt in Bochum möchten wir Ihnen zeigen, wie Zahnstein entsteht, warum er problematisch ist und wie Sie Ihre Zähne effektiv davor schützen können.

Das Wichtigste in Kürze

  • Zahnstein entsteht durch die Mineralisierung von Plaque und kann nur professionell entfernt werden.
  • Unbehandelter Zahnstein führt zu Zahnfleischentzündungen und kann Parodontitis verursachen.
  • Die regelmäßige Zahnpflege und professionelle Zahnreinigungen beugen Zahnstein effektiv vor.
  • Besonders gefährdet sind schwer erreichbare Stellen wie die Innenseite der unteren Schneidezähne.

Die Entstehung von Zahnstein – Schritt für Schritt

Zahnstein ist das Endprodukt eines Prozesses, der täglich in unserem Mund stattfindet. Am Anfang steht die Plaquebildung: Bereits wenige Stunden nach dem Zähneputzen sammeln sich Bakterien, Speisereste und Speichelbestandteile auf der Zahnoberfläche. Diese weichen, anfangs noch entfernbaren Beläge bilden einen klebrigen Film, der sich besonders gern in Nischen und schwer erreichbaren Bereichen festsetzt.

Der entscheidende Wendepunkt tritt ein, wenn die Plaque nicht rechtzeitig entfernt wird. Mineralien aus dem Speichel – hauptsächlich Kalziumphosphat und Kalziumkarbonat – lagern sich in die weichen Beläge ein. Dieser Mineralisierungsprozess beginnt bereits nach 24 bis 72 Stunden und verwandelt die ursprünglich weiche Plaque in harten, fest haftenden Zahnstein.

Besonders betroffen sind Bereiche, in denen der Speichelfluss stark und gleichzeitig die Reinigung erschwert ist:

  • Innenseite der unteren Schneidezähne: Hier münden die Speicheldrüsen.
  • Außenflächen der oberen Backenzähne: Sie liegen in der Nähe der Ohrspeicheldrüsen.
  • Zahnfleischrand und Zahnzwischenräume: Dies sind schwer zugängliche Stellen.
  • Zahnkronen und Füllungsränder: Raue Oberflächen begünstigen Ablagerungen.

Warum Zahnstein schlecht für Ihre Zähne ist

Die raue Oberfläche von Zahnstein wird schnell zum idealen Lebensraum für schädliche Bakterien. Diese produzieren aggressive Säuren und Toxine, die das Zahnfleisch kontinuierlich reizen. Das Resultat: chronische Entzündungen, die sich zunächst als Gingivitis manifestieren – erkennbar an gerötetem, geschwollenem Zahnfleisch, das beim Zähneputzen blutet.

Bleibt diese Entzündung unbehandelt, kann sie sich zu einer Parodontitis entwickeln. Die Bakterien dringen tiefer in das Gewebe ein und zerstören die Strukturen, die den Zahn im Kiefer verankern. Der Zahnhalteapparat wird geschädigt, Zahnfleischtaschen entstehen und im fortgeschrittenen Stadium lockern sich die Zähne.

Neben den medizinischen Problemen beeinträchtigt Zahnstein auch das äußere Erscheinungsbild. Die gelblichen bis bräunlichen Verfärbungen sind deutlich sichtbar und lassen die Zähne ungepflegt wirken. Die raue Oberfläche sammelt zudem weitere Verfärbungen, z. B. durch Kaffee, Tee oder Nikotin.

Die langfristigen Konsequenzen sind ernst zu nehmen: Unbehandelte Parodontitis ist eine der Hauptursachen für Zahnverlust bei Erwachsenen. Darüber hinaus stehen chronische Entzündungen im Mundraum in Zusammenhang mit systemischen Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Problemen und Diabetes.


Kann man Zahnstein vermeiden?

Die gute Nachricht lautet: Zahnstein ist vermeidbar! Der Schlüssel liegt in der konsequenten Vorbeugung, bevor aus weicher Plaque harter Zahnstein wird. Eine systematische Mundhygiene bildet dabei das Fundament einer erfolgreichen Prophylaxe. Das tägliche Zähneputzen sollte mindestens zweimal täglich erfolgen – idealerweise morgens nach dem Frühstück und abends vor dem Schlafengehen. Verwenden Sie eine fluoridhaltige Zahnpasta und putzen Sie mindestens zwei Minuten lang.

Die richtige Technik ist entscheidend: Kreisende Bewegungen und sanfter Druck schonen das Zahnfleisch und entfernen Plaque effektiv. Zahnseide oder Interdentalbürsten ergänzen die tägliche Routine optimal, da sie Beläge aus den Zahnzwischenräumen entfernen – dort, wo die Zahnbürste nicht hinkommt. Eine antibakterielle Mundspülung kann zusätzlich helfen, die Bakterienzahl zu reduzieren.

Die wichtigste Maßnahme bleibt jedoch die professionelle Zahnreinigung bei Ihrer Zahnärztin oder Ihrem Zahnarzt. Während dieser Behandlung werden bereits entstandene Zahnsteinablagerungen schonend entfernt und die Zähne gründlich poliert. Je nach individuellem Risiko empfehlen wir:

  • Patientinnen und Patienten mit geringem Risiko: alle sechs Monate
  • Parodontitispatientinnen und -patienten: alle drei bis vier Monate
  • Raucherinnen und Raucher: häufigere Intervalle nach Absprache
  • Patientinnen und Patienten mit Zahnersatz: individuell angepasste Termine

Fazit: Zahnstein ist vermeidbar

Zahnstein mag auf den ersten Blick wie ein unvermeidliches Übel erscheinen, doch mit der richtigen Strategie lässt er sich erfolgreich verhindern. Die Kombination aus gewissenhafter häuslicher Zahnpflege und regelmäßigen professionellen Zahnreinigungen hält Ihre Zähne langfristig gesund und schützt vor den ernsten Folgen unbehandelter Zahnsteinablagerungen.Wir von Zahnmedizin im Jahrhunderthaus unterstützen Sie gerne dabei, eine individuelle Prophylaxe-Strategie zu entwickeln. Besonders für Angstpatientinnen und -patienten bieten wir einfühlsame Beratung und schonende Behandlungsmethoden, damit Sie sich rundum wohlfühlen können.

Vereinbaren Sie einen Termin und lernen uns kennen!

Rufen Sie in unserer Praxis an unter der Nummer 0234 – 13233 oder nutzen Sie ganz bequem unsere Online-Terminvereinbarung. Bei offenen Fragen melden Sie sich ebenfalls gerne in unserer Praxis!

Für Notfälle außerhalb der Sprechzeiten kontaktieren Sie bitte den Zahnärztlichen Notdienst Bochum, Tel.: 01805/986700